Für den Einsatz eines Hundes in der Schule müssen ein paar Dinge abgeklärt werden, Grundbedingungen erfüllt und verschiedene Vorkehrungen getroffen werden. Im Nachfolgenden sind ein paar der wichtigsten zu beachtenden Punkte aufgeführt. Im Voraus abzuklären: Voraussetzung ist, vor dem Einsatz eines Schulbegleithundes zuerst das Einverständnis der Schulleitung einzuholen. Eltern und andere Beteiligte sollten informiert werden. Die Eltern sollten die Möglichkeit bekommen, den Hund im Schulalltag einmal beobachten zu können, so können sie sich ein besseres Bild vom Einsatz des Schulbegleithundes in der Klasse machen. Allfällige Hunde-Allergien von Kindern in der betroffenen Klasse müssen im Voraus abgeklärt werden und können dazu führen, dass der geplante Einsatz eines Schulbegleithundes nicht in die Realität umgesetzt werden kann. Auch das Informieren des Schulhaus-Abwartes sollte nicht vergessen werden. Das Wesen des Hundes: Ein Schulbegleithund muss nicht einer bestimmten Rasse angehören oder zwingend eine bestimmte Grösse haben. Bei einem Schulbegleithund zählen ganz andere Sachen als Rasse und Grösse, vielmehr sollte der Schulbegleithund ein paar bestimmte Eigenschaften und Charaktermerkmale mitbringen, die im Schulalltag von Vorteil sind. Eigenschaften, die für einen Hund im Schulalltag unabgänglich sind, sind unter anderem folgende:
  • freundliches Wesen
  • menschenbezogen
  • ruhig
  • wesensfest
  • ausgeglichen
  • gehorsam
Ausserdem spielt auch die Beziehung zwischen Mensch (in diesem Fall der Hundehalter) und Hund eine wichtige Rolle. Ein Schulbegleithund sollte sich stark an seiner Besitzer*in orientieren. Eine gute Mensch-Hund-Beziehung ist das A und O. Bedingungen vor Ort: Für den Einsatz eines Schulbegleithundes müssen bestimmte Bedingungen vor Ort erfüllt sein: Für einen Hund ist es, mindestens zu Beginn seiner Arbeit in der Schule, von Vorteil, wenn er meist im selben Schulzimmer und in derselben Klasse eingesetzt wird. Das Umfeld und sein „Arbeitsort“ bleiben dabei immer gleich und er kann sich in Ruhe an die Schul-Situation gewöhnen. Da ein Schulbegleithund seine Besitzer*in zur Arbeit begleitet, ist sein Einsatzort vom jeweiligen Arbeitsort seiner Besitzer*in abhängig. Im Schulzimmer sollte der Hund die Möglichkeit bekommen, sich an einen Ort zurückzuziehen, an dem er von niemandem gestört werden darf (z.B. in eine Hundebox o.ä.) Eine zusätzliche Kuscheldecke im Zimmer, an einem Ort von wo aus er das Geschehen im Klassenzimmer gut beobachten kann und wo er auch mit den Schüler*innen spielen oder kuscheln darf, wäre zudem nicht schlecht. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass der Hund immer Zugang zu frischem Trinkwasser hat. Verhaltensregeln gegenüber dem Hund: Wenn ein Hund mit in die Schule kommt, muss die Schulklasse erst einmal über das Thema Hund informiert und aufgeklärt werden. Kinder müssen wissen, wie sie sich gegenüber einem Hund verhalten müssen und wie sie ihn behandeln sollen, damit weder Mensch noch Tier Schaden erleiden. Dieses Wissen kann von Erwachsenen nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden. In erster Linie sollen die Kinder die Verhaltensregeln, die im Kontakt mit Hunden zu beachten sind, kennen, üben und auch immer wieder repetieren. Sie müssen auch wissen, dass sich Hunde auf ihre Art verteidigen können, wenn sie sich angegriffen fühlen. Kinder sollten letztendlich auch die einfachen hygienischen Massnahmen im Umgang mit Tieren kennen und anwenden. Wenn Kinder geschickt angeleitet werden, können sie durch Hunde sogar lernen, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Sie sollen sich vielmehr in das andere Lebewesen hineinversetzen und versuchen, dessen Bedürfnisse und Prioritäten zu erahnen und zu verstehen. Ein wichtiges Ziel ist erreicht, wenn ein Kind einen schlafenden Hund trotz der Lust, diesen zu streicheln, in Ruhe lässt. Tiere sind keine lebenden Spielzeuge, und die Schülerinnen und Schüler müssen einen respektvollen Umgang mit ihnen erlernen. Erwachsene müssen die Interessen der Tiere konsequent vertreten. Sie dürfen keinesfalls die Augen verschliessen, wenn sich ein Kind dem Hund gegenüber nicht korrekt verhält. Die Verhaltensregeln sollten immer wieder einmal wiederholt und gefestigt werden. (Um dieses Wissen und das Bewusstsein für die Regeln zu sichern, können Rollenspiele und Übungen an einem Plüschhund sehr hilfreich sein.) Regeln könnten unter anderem Folgende sein:
  • Der Hund darf nicht umarmt oder festgehalten werden.
  • Der Hund darf beim Schlafen nicht gestört werden.
  • Der Hund wird in seiner Box nicht gestört.
  • Wir sind leise.
  • Der Hund wird nicht ohne Erlaubnis gefüttert.
  • Wir rennen nicht.
  • Wir streiten nicht.
  • Wir nehmen dem Hund nichts weg.
  • Wir lassen nichts am Boden liegen.
  • Wir ignorieren den Hund, wenn er hochspringt.
  • Nur ein Kind ist beim Hund.
  • Wir schliessen die Zimmertüre.
  • Wir sind nie alleine mit dem Hund.
  • Der Hund wird beim dem Essen und Trinken nicht gestört.
Sehr wichtig im Umgang mit dem Hund sind auch folgende Punkte: Vor dem Streicheln fragen: Wenn man einen fremden Hund sieht, weiss man nicht, ob er fremde Menschen akzeptiert. Der Hund kann lieb aussehen, aber vielleicht möchte er nicht gestreichelt werden. Daher ist es wichtig, die Hundehalter*in zuerst zu fragen, ob man den Hund streicheln darf. Die Hundehalter*in kann dann ja oder nein sagen. Wenn er nein sagt, dann muss man das akzeptieren. Die Hundehalter*in will nicht, dass man den Hund streichelt. Wenn er ja sagt, darf man den Hund streicheln. Am besten streckt man dem Hund dann zuerst die Hand hin, damit der Hund daran riechen kann. Dann kann man ihn am Hals kraulen oder über den Rücken streichen. Nicht über den Hund bücken: Wir sind meistens viel grösser als ein Hund. Wenn wir uns über den Hund bücken, bekommt der Hund Angst und fühlt sich bedroht. Er hat Angst, weil wir so gross sind. Wenn wir den Hund streicheln möchten, ist es gut, wenn wir in die Knie gehen. Dann sehen wir nicht so gross aus und der Hund fühlt sich weniger bedroht. Dem Hund nicht in die Augen schauen: Einem Hund sollte man nicht in die Augen sehen. Der Hund kann sich bedroht fühlen, wenn man ihm in die Augen schaut. Daher sollte man dem Hund nicht in die Augen sehen sondern neben ihm vorbei schauen. Langsam hingehen, nicht rennen: Wenn man zum Hund hingeht, ist es wichtig, dass man langsam hingeht. Wenn man zum Hund rennt, kann er Angst kriegen und weiss nicht wie reagieren. Wenn man langsam hingeht, hat er Zeit, sich darauf einzustellen und so zu reagieren, wie er möchte. Die Hygiene : Wenn ein Hund in die Schule mitkommt, sollten einige Hygiene-Punkte beachtet werden: Hygiene des Hundes: Der Hund sollte regelmässig geimpft und entwurmt werden. Die Fellpflege ist ebenfalls wichtig. Der Hund sollte nur gesund und sauber mit in die Schule gebracht werden und regelmässig der Tierärzt*in vorgestellt werden (Gesundheitscheck). Bei Spaziergängen o.ä. im Regen, Schnee etc. ist es sinnvoll, den Hund vor Betreten des Schulhauses mit einem Frotteetuch o.ä. zu säubern. Hygiene der Menschen: Die Schüler*innen und Lehrpersonen, die mit dem Hund in Kontakt sind, sollten ihre Hände und andere in Kontakt mit dem Hund gekommene Körperteile regelmässig mit Seife waschen. Bei Bedarf kann auch ein Desinfektionsmittel angeboten werden, im Normallfall sollte Seife aber ausreichen. Hygiene des Raums und der Materialien: Sollte der Hund in Kontakt mit Unterrichtsmaterial kommen, sollte dieses nach Gebrauch gereinigt werden. Bei Verschmutzung des Raumes (z.B. durchs Trinken) sollte der Schmutz restlos beseitigt werden.